Tennisclub braucht neues Dach
EDEWECHT. (stm) „Einladend“ ist ein Adjektiv, das wohl niemand ernsthaft mit den Duschen und Umkleidekabinen des Tennis-Clubs Edewecht in Verbindung bringen würde. Nicht nur die Optik der Fliesen ist in die Jahre gekommen, manche lösen sich schon vom Boden. An Wänden und Decken nagt der Schimmel. Und das Wasser kommt nicht nur aus den Duschköpfen kalt von oben. Das Dach ist undicht, der Putz an Decke und Wänden wirft Blasen, bröckelt ab, auch größere Löcher sind zu sehen. „Das können wir nicht noch bis nächstes Jahr so lassen“, sagt 1. Vorsitzender Mark Gröber. Die Gemeinde Edewecht sieht das auch so. Jetzt soll die ohnehin angedachte Sanierung ein Jahr vorgezogen werden.
Das Gebäude ist mehr als 40 Jahre alt. Seitdem ist dort nicht viel gemacht worden, erzählt Gröber beim Rundgang durch das Gebäude. Das zeigt sich vor allem in den Umkleiden und Sanitäranlagen. „Bevor wir Gäste begrüßen, müssen wir uns dafür erstmal entschuldigen.“ Und es sind nicht wenige, die von auswärts nach Edewecht kommen. Rund 800 Spielerinnen und Spieler sind es über das Jahr verteilt.
Im vergangenen Jahr hat sich der Verein dazu entschieden, den Sanierungsstau anzugehen und kam mit der Gemeinde Edewecht über eine mögliche finanzielle Unterstützung ins Gespräch. Bei einem Ortstermin konnten sich Politik und Verwaltung vom Bedarf überzeugen. In der jüngsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses sprachen sich die Ausschussmitglieder dann mit Blick auf das undichte Dach einstimmig dafür aus, die Sanierung vorzuziehen.
Die Umkleidekabinen, Toiletten und Duschen sollen vollständig saniert werden. Ebenso das Dach in diesem Bereich. Die Kosten: 114 000 Euro. Die Gemeinde kann über die Sportförderungsrichtlinie 38 000 Euro übernehmen. Nicht möglich ist das für das Flachdach über dem Clubraum. Hier fallen Kosten in Höhe von 36 000 Euro an.
Daneben soll die Lüftungs- und Heizungsanlage in der Tennishalle ausgetauscht werden – insbesondere mit Blick auf die steigenden Energiepreise. Die bisherige Anlage kann nicht geregelt werden, es gibt nur die Möglichkeit „an“ oder „aus“. Zudem wird trotz regelmäßigen Filterwechsels sehr viel Staub in die Raumluft befördert. Der Einbau der neuen Anlage wird 22 000 Euro kosten. Die Gemeinde übernimmt 7400 Euro.
Neben der Gemeinde haben auch der Landkreis Ammerland und der Landessportbund zugesagt, einen Teil der Kosten (jeweils in ähnlicher Höhe wie die Gemeinde) zu übernehmen. Für den Verein bleibt eine Summe von 59 000 Euro, die er selbst über Eigenmittel und Spenden aufbringen muss.
Am 10. Juli soll es losgehen, zuerst ist das Dach an der Reihe. Der Verein rechnet für das gesamte Vorhaben mit fünf bis sechs Wochen Bauzeit. In dieser Zeit werden die Spielerinnen und Spieler auf Umkleiden und Sanitäranlagen verzichten müssen. Bei den Duschen könne man möglicherweise auf das Hallenbad ausweichen, bei den Toiletten müsse man wohl auf Dixis setzen, sagt Gröber. „Aber das nimmt man in Kauf, wenn danach alles ordentlich ist.“
Bericht: NWZ